Nordstemmen muss zurück in die 2. Liga
Von Klaus Schaare.
KKS kann sich in der 1. Liga nicht halten / Nach grandiosem Aufstieg nun ein ernüchternder Abstieg
Nordstemmen – Die 1. Bundesliga Luftgewehr ist die im Schießsport härteste Liga der Welt. Entsprechend hoch ist das Niveau, auf dem geschossen wird. Nordstemmen konnte da einfach nicht mehr mithalten. Ein Grund dafür ist, dass sich ihre Nummer eins, Bianca Glinke, zurückgezogen hatte, der zweite, dass man mit den abgelieferten Mannschafts-Ergebnissen nicht Schritt halten konnte. Von elf absolvierten Wettkämpfen gingen zehn verloren, davon sechs mit 2:3 Punkten. Eine gehörige Portion Pech kam also auch noch hinzu. Am zurückliegenden Wochenende musste die KKS Nordstemmen nun die beiden letzten Niederlagen der laufenden Saison einstecken. Beide endeten aus Nordstemmer Sicht mit 1:4. Wirklich bitter an der Geschichte ist, dass die Mannschaft nur noch einen einzigen Sieg gebraucht hätte, um in der Königsklasse zu bleiben.
Am zurückliegenden Samstag, 11. Januar, standen die KKS und der Gastgeber SV Wissen vor den Scheiben. Hier traf Nordstemmens Nummer eins, Nadine Gudert, auf die Dänin Anna Nielsen in Hochform. Um die zu bezwingen, hätte die Nordstemmerin schon das Maximum von 400 Ringen schießen müssen. Gudert unterlag mit 395:399. Auf Position zwei musste sich Ayleen Heuft gegen Jessie Kaps mit 384:394 geschlagen geben, und auf Platz drei verlor Stine Andersen mit 392:395 gegen Tamara Zimmer.
Herausragend diesmal David Kroll. Der Thüringer zeigte sich auf den Punkt topfit und bestritt auf Position vier mit Benedikt Mockenhaupt vom SV Wissen ein Duell der Spitzenklasse. Kroll schoss 99, 99, 100, 100 und bezwang damit einen Gegner, der ebenfalls zwei 100er-Serien vorzuweisen hatte und sich erst in der letzten Zehnerserie (98) geschlagen geben musste. Kroll punktete mit 398:396. Der Ehrentreffer für die KKS.
Einen denkbar schlechten Start erwischte Dana Klingebiel gegen Kevin Zimmermann. Die KKS-Schützin auf Position fünf eröffnete ihren Wettkampf mit indiskutablen 90 Ringen. Da hatte ihr Gegner, der im Rollstuhl schießt, bereits sieben Ringe Vorsprung. Zwei folgende 98er-Serien der Nordstemmerin hatte ihr Konkurrent auch, und erst mit den letzten Schüssen (97) konnte die Mathe- und Physik-Studentin etwas aufholen. Aber es reichte nicht. Sie hatte bereits mit ihrer ersten Serie den Wettkampf verloren. Das Match endete mit 383:387. Die KKS musste sich mit 1:4 geschlagen geben.
Der zweite Wettkampf am Sonntagmorgen gegen den SV Gölzau ging ebenfalls mit einer 1:4-Niederlage verloren. Nadine Gudert von der KKS unterlag mit 389:397 dem Polen Thomasz Bartnik, und Ayleen Heuft musste knapp mit 394:395 Annika Neumann den Punkt überlassen. Besser lief es dagegen bei Stine Andersen. Der Dänin gelang es in einem spannenden Duell mit 394:393 Charleen Bänisch zu bezwingen. Das war auch hier der Ehrentreffer für das Nordstemmer Team. David Kroll unterlag mit 392:397 Weronika Bartnik und Andrea Heitmann musste mit 381:387 Natalie Pfeiffer an sich vorbeiziehen lassen. Es war die zweite 1:4-Niederlage an diesem alles entscheidenden Wochenende und für die KKS Nordstemmen auch die letzte in der 1. Bundesliga Luftgewehr. Vorerst jedenfalls. Mal schauen, ob sie 2022 wieder dabei sind. Möglich ist alles.