Zwei Niederlagen war eine zu viel

1. Bundesliga der KKS Nordstemmen verlor gegen SV Wieckenberg und SSG Kevelaer

Nichts hätte sich KKS Nordstemmens Vereinschef Wilfred Lampe zu seinem Geburtstag (6. Nov.) wohl mehr gewünscht, als mit zwei Siegen seiner 1. Bundesligaschützen im Gepäck die Heimreise aus dem hessischen Baunatal anzutreten. Na gut, hatte er etwas später seine Hoffnungen relativiert, aber dann wenigstens ein Sieg. Es ist nichts daraus geworden.
Erster Gegner der Nordstemmer war am Samstag, 5. November der SV Wieckenberg aus dem Celler Kreis. Wenn dieses Team auch auf dem vorletzten Tabellenplatz stand, erinnerte man sich aus der zurückliegenden Saison, wie schwer es war, diese Mannschaft zu bezwingen. Deren Spitzenschützin Stine Holtze Nielsen steht wie ein Fels und ließ sich von Bianca Glinkes Schnellfeuer nicht aus der Fassung bringen. Hatte die Nordstemmerin zu Beginn mit 99:98 Zählern noch etwas die Nase vorn, verlief sich das aber schnell im Sande, weil die erfahrene Dänin in der zweiten Zehnerserie mit 100 konterte, dann 99 schoss und anschließend noch einmal 100 nachlegte. Das waren gesamt 397, dem Glinke mit 390 nicht viel entgegenzusetzen vermochte. In diesem Wettkampf gegen Wieckenberg war auch Nordstemmens Dänin Stine Andersen außer Form, die sich mit 389:393 Constanze Rotzsch beugen musste. Hier wäre ein Punkt drin gewesen, ebenso wie bei David Kroll, der mit 390:391 Anne Kowalski unterlag. In Topform hingegen zeigte sich Henrik Borchers, der mit 396 Zählern nur knapp unter seiner Bestmarke blieb und klar Tina Lehrich (389) auf Distanz halten konnte. Auf Startplatz fünf letztendlich kam für Nordstemmen Katharina Hottenrott zum Einsatz, die ständig Claire-Louisa Ruschel hinterher hechelte und nach drei 96er-Serien zwei Ringe hinter der Wieckenbergerin lag. Die hatte ihren Wettkampf mit eher glanzlosen 386 Zählern schon beendet. Um zu punkten musste die Nord-stemmerin jetzt eine 99er-Serie schießen. Das gelang ihr zwar nicht, aber mit 98 erzwang sie zumindest den Ausgleich, dem sich unmittelbar ein Stechschießen (Shoot-off) anschloss. Das ging schnell, Ruschel vergab mit einer Neun, Hottenrott schoss die Zehn und sicherte den Punkt für die KKS Nordstemmen. Das Match allerdings ging mit 2:3 verloren, und der KKS wurden zwei weitere Minuspunkte angeschrieben.
Mit hochgezogenen Augenbrauen hatten sich die Nordstemmer angeschaut, wie die SSG Kevelaer mit alarmierenden Ringzahlen Gastgeber Baunatal eine 5:0-Klatsche verpasste. Kevelaer war Nordstem-mens Gegner am zweiten Wettkampftag. Und somit war jedem klar, was auf die Mannschaft zurollen würde. Der Hinweis, dass die Westfalen drei Tabellenplätze hinter der KKS lägen, klang da schon bei-nahe wie das Pfeifen im dunklen Wald.

Bianca Glinkes Gegner war der ungefähr zwei Köpfe größere Serbe Milenko Sebic. Ein ausgebuffter Profi, der noch zwanzig Schüsse abzugeben hatte, als für die Nordstemmerin bereits 392 Ringe auf den An-zeigetafeln notiert wurden. Zur Halbzeit des 40-Schuss-Programms war noch alles offen (beide 195). Glinke legte in der zweiten Hälfte noch einmal 197 nach. Der lange Serbe wusste also genau, was er zu schießen hatte. Er blieb eiskalt, traf 20mal hinter-einander die Zehn und sicherte mit 395:392 den Punkt für die SSG Kevelaer.

Stine Andersen schoss gegen Jana Erstfeld, die am Vorabend mit 398 Ringen geglänzt hatte. Dieses Top-Ergebnis konnte die Kevelaer-Schützin wiederholen und ließ Andersen um drei Zähler hinter sich (395). Ein Ergebnis, an dem es nichts auszusetzen gibt. Einen schweren Stand hatte auf Startplatz drei David Kroll. Der Thüringer musste mit 390:397 eine Niederlage gegen Katharina Kösters einstecken. Henrik Borchers konnte sein gutes Ergebnis vom Vortag nicht wie-derholen und verlor gegen Alexander Thomas mit 390:395. Kleiner Trost für das Nordstemmer Ur-gestein: Er kann jetzt Startplatz fünf verlassen und auf drei vorrücken. Verheißungsvoll eröffnete mit einer 100er-Serie Andrea Heitmann ihren Wettkampf gegen Josefin Weber, verpatzte aber mit 95 die zweite Serie und musste sich am Ende mit 390:392 geschlagen geben.
Kein Schütze oder Schützin der KKS Nordstemmen hatte in diesem Match unter 390 Ringen geschossen, und trotzdem endete der Wettkampf mit einer 0:5-Niederlage für die Niedersachsen. Die Kevelaer war an diesem Wochenende einfach zu stark.
Nordstemmen liegt jetzt in der Bundesligatabelle auf Rang sieben, und die dicksten Brocken warten noch auf sie. Das sind zurzeit auf den Plätzen eins bis drei der BSV Buer-Bülse, St. Hubertus Elsen und die SB Freiheit aus Osterode. Auf den Plätzen sieben und acht stehen noch der TuS Hilgert und der Wissener SV in der Warteschleife. Sich für die Teilnahme an den Play-offs zu qualifizieren, wird der KKS Nordstemmen noch ein hartes Stück Arbeit abverlangen.

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