KKS Nordstemmen: Zehn Jahre 1. Bundesliga

Die Luftgewehrspezialisten der KKS starten am 1. Oktober in ihre zehnte Saison

Nordstemmen – Zeit für eine kurze Rückschau. Einen langen und steinigen Weg haben die Nordstemmer zurückgelegt, denn erst einmal musste sich die Mannschaft von einer Liga in die nächsthöhere durch- kämpfen, bis sie nach acht Jahren endlich ihr Ziel erreicht hatte: den Aufstieg in Deutschlands höchste Klasse des Schießsports, die 1. Bundesliga. Die treibende Kraft dabei war stets der ehemalige Teamchef Frank Pohl. Er war der Mann, der den Karren zog und sich dann auch weiterhin in der Bundesliga mit größtem Engagement und einem gewaltigen Zeitaufwand unermüdlich für sein Team einsetzte. Neben seinem Beruf als Bilanzbuchhalter eines weltbekannten Unternehmens, sollte man an dieser Stelle vielleicht einmal anmerken. Vor zwei Jahren ging dann nichts mehr. Frank Pohl verließ die Bühne und wollte es fortan ruhiger angehen lassen. Der Vereinsvorstand der KKS kam daraufhin zu dem Schluss, das Erstligateam beim Deutschen Schützenbund abzumelden. Aber auch die damals sehr emotional aufgewühlten Schützinnen und Schützen hatten sich beraten und teilten dem Vorstand mit, dass sie gern weitermachen würden. Aus ihren Reihen sprangen Anja Korf und Carsten Feldhaus für den Team- chef ein. Und so ist es auch bis heute geblieben.

Einfacher für die Nordstemmer ist es in der Zwischenzeit wahrlich nicht geworden. Immer stärker haben die Vereine in den letzten Jahren aufgerüstet. Mittlerweile stehen hier Europa- und Weltmeister vor den Scheiben und treffen auf Olympiasieger und Weltcupgewinner. Die deutsche Bundesliga Luft- gewehr ist im Schießsport zur härtesten Liga der Welt mutiert. Nationaltrainer aller Herren Länder lassen hier ihre Spitzenathleten schießen, um sie in einem mentalen Stahlbad abzukochen. Die Wett- kämpfe mit ihren Rasseln und Tröten, anfeuernden Rufen, klatschenden Zuschauern und lauter Musik sind nichts für schwache Nerven. Wer unter diesen Bedingungen schießsportliche Höchstleistungen abruft, kann auch auf internationalem Parkett bestehen.

Für die Athletinnen und Athleten der KKS ist die Zeit der Vorbereitungen und des Experimentierens in den letzten Monaten nun vorbei – jetzt geht es wieder knallhart um Sieg oder Niederlage, denn ein Unentschieden gibt es nicht. Insgesamt kämpfen vierundzwanzig Teams in der Königsklasse der Luft- gewehrspezialisten um die begehrten Punkte. Unterteilt ist die Bundesliga in Nord und Süd, wobei jeweils zwölf Mannschaften zu fünf Schützen gegeneinander antreten müssen. Nach diesen Begeg- nungen wird Bilanz gezogen, und nur die vier besten Teams beider Ligen sind dann noch im Rennen um den Meistertitel. Und so kommt es dann zu einem Aufeinandertreffen der Cracks aus dem Norden mit den „Großkopferten“ der Liga Süd. Diese Finalwettkämpfe werden im Februar kommenden Jahres ausgetragen. Und es ist nicht vergessen – vor ein paar Jahren spuckten die Nordstemmer Schützen der HSG München beim Finalschießen gehörig in die Suppe und kehrten mit der Bronzemedaille heim. Mal sehen, wie sie es dieses Jahr machen.

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