Endspurt für die Bundesligaschützen der KKS Nordstemmen

Nordstemmen will noch in die Play-off-Runde / Gegner sind BSV Buer-Bülse und der TuS Hilgert
Am Wochenende 16./17. Januar schießt in der Jahn-Sporthalle in Nordstemmen die 1. Bundesliga Luftgewehr. Ein Super-Sportevent direkt vor der Haustür, das sich weder Schießsportler (der Sport-schützenverband Hildesheim hat rund 6.000 davon) noch interessierte Zuschauer entgehen lassen sollten. Es geht für die Vereine in die Zielgerade, denn mit dem zehnten und elften Wettkampf sind die Vorkämpfe abgeschlossen. Und erst dann steht fest, welche Teams sich für die Play-offs um den Deutschen Meistertitel (Mitte Februar in Rotenburg/Fulda) qualifiziert haben. Von den jeweils zwölf teilnehmenden Mannschaften der Ligen Nord und Süd kommen nur die besten vier weiter. Für die restlichen Zweidrittel kann dann bereits die Planung für die Saison 2016/17 anlaufen.

Die Nordstemmer, die zur Halbzeit der laufenden Saison schon auf Rang vier vorgerückt waren, haben sich dort nicht festbeißen können. Sie befinden sich aktuell auf dem sechsten Tabellenplatz und müssen ihre letzte Chance nutzen. Viel Spielraum zum Experimentieren bleibt da nicht mehr. Die Aufstellung der Fünferteams erfolgt nach Leistung und wird vom Deutschen Schützenbund (DSB) vorgegeben. Damit müssen sich alle Vereinstrainer abfinden. Für die KKS Nordstemmen heißt das: Auf Position eins schießt Bianca Glinke (Ø 394), gefolgt von Henrik Borchers (393) und Stine Andersen (391). Das ist eine Bank. Nach längerer Auszeit steht jetzt auch Nadine Gudert (390) wieder zur Verfügung. Die Juniorin (Foto) wird im Ranking auf Platz vier vor Katharina Hottenrott und David Kroll (beide 388) geführt.
Los geht es am Samstag um 12.30 Uhr mit dem freien Training, bei dem sich die direkten Gegner schon mal in die Augen blicken können. Aber auch die Zuschauer sind gefordert. Sie sollen ihre Favoriten unterstützen – lautstark. Mit anfeuerndem Beifall, Rasseln, Tröten und Fahnenschwenken. Die Sportler brauchen und lieben das. Die Zeiten, in denen man sich auf Zehenspitzen in Schießhallen bewegte, sind passé. Die heutige Arena ist taghell, Musikhits tönen über Lautsprecherboxen und ein Moderator kommentiert die Akteure, wobei die Zuschauer auf Großbild-Leinwänden das Geschehen hautnah ver-folgen können.
Die Wettkämpfe beginnen um 16.00 Uhr. Dann stehen aus dem Raum Celle der Aufsteiger SV Wiecken-berg und der Tabellendritte TuS Hilgert vor den elektronischen Scheiben. Letztere haben Petra Zublasing in ihren Reihen. Die aus Südtirol (Italien) stammende Sportschützin wurde vom Weltverband (ISSF) zur Schützin des Jahres 2014 gewählt, sicherte sich im gleichen Jahr in Granada den Weltmeistertitel mit dem Luftgewehr und hat bereits das Ticket für Olympia 2016 in Rio in der Tasche. Sie beim Schießen zu beobachten, dürfte Spaß machen. Aber auch Wieckenberg hat ein heißes Eisen im Feuer. Stine Nielsen heißt die Nummer eins der Heidjer. Die 24jährige Dänin wird mit einem Schnitt von 397 geführt. Wer immer es mit ihr zu tun bekommt, wird nichts zu lachen haben.
Ab 17.30 Uhr läuft der zweite Wettkampf. Hier stehen sich der Aufsteiger SV Gölzau aus Sachsen-Anhalt und der Post SV Düsseldorf gegenüber. Gölzau will sich nicht von Rang vier vertreiben lassen und die Rheinländer wollen keinesfalls in die Abstiegszone rutschen (derzeit Platz 10). Auch hier ein Spitzenduell auf Position eins: der Weißrusse Illia Charheika (398) vom SV Gölzau gegen den Europameister Peter Hellenbrand (396) aus den Niederlanden. Der Holländer hat sich kürzlich in dem 40-Schuss-Programm nur einen einzigen Treffer in die Neun erlaubt. Alles andere waren Zehner.
Um 19.00 Uhr folgt dann aus Sicht der Gastgeber das Match des Tages. Die KKS Nordstemmen trifft auf den Bundesliga-Rückkehrer BSV Buer-Bülse. Das sollte so schwer nicht sein. Der Bürger-Schützen-Verein aus dem Ruhrpott steht auf Rang 11 mit dem Rücken zur Wand und kämpft um den Klassenerhalt. Sein bester Mann ist der Ungar István Péni (397). Die Nordstemmer bestreiten hier ihren ersten Heim-wettkampf in dieser Saison und sind klar in der Favoritenrolle. Eine Niederlage können und werden sie sich nicht mehr erlauben. Hier muss das Team punkten. Die Fans und das schießsportinteressierte Publikum werden sie dabei nach Kräften unterstützen.
Am Sonntag, 17. Januar, werden die Tore der Jahn-Sporthalle für die Zuschauer bereits um 9.00 Uhr geöffnet. Um 9.45 Uhr geht der Post SV Düsseldorf mit dem SV Wieckenberg an die Feuerlinie. Nach einer Viertelstunde Vorbereitung einschließlich Probeschießen beginnt der Wettkampf pünktlich um 10.00 Uhr. Vierzig Wertungsschüsse in fünfzig Minuten. Danach treffen um 11.30 Uhr der SV Gölzau und der BSV Buer-Bülse aufeinander.
Den elften und letzten Vorkampf in der Liga Nord bestreiten um 13.00 Uhr die KKS Nordstemmen und der TuS Hilgert. Eine harte Nuss, die die Niedersachsen da noch zu knacken haben. Aber es hilft alles nichts, da müssen sie durch. Erst dann wird man sehen können, ob sie ihr selbstgestecktes Ziel, die Play-offs, erreicht haben und die Saison für sie noch nicht zu Ende ist.
Die weiteren Begegnungen zeitgleich in Paderborn am Samstag: SB Freiheit – Braunschweiger SG; SG Mengshausen – SG Hamm; St. Hubertus Elsen – SSG Kevelaer. Am Sonntag schießen: Braunschweiger SG – SG Mengshausen; SSG Kevelaer – SG Hamm und zum Schluss das Sahnehäubchen: Spitzenreiter St. Hubertus Elsen gegen den Tabellenzweiten, die SB Freiheit aus Osterode.

Die Tabelle der 1. Bundesliga Nord Luftgewehr

WK E-Pkt.   M-Pkt.
1. St. Hubertus Elsen     09   33:12   16:02
2. SB Freiheit                 09   29:16   14:04
3. TuS Hilgert                 09   29:16   14:04
4. SV Gölzau                  09   25:20   12:06
5. SG Mengshausen      09   25:20   12:06
6. KKS Nordstemmen   09   24:21   08:10
7. SG Hamm                  09   21:24   08:10
8. SSG Kevelaer            09   22:23   06:12
9. SV Wieckenberg        09   20:25   06:12
10. Post SV Düsseldorf 09   19:26   06:12
11. BSV Buer-Bülse       09   18:27   06:12
12. Braunschweiger SG 09   05:40   00:18
WK = Wettkämpfe; E-Pkt. = Einzelpunkte; M-Pkt. = Mannschaftspunkte.

Text und Foto: Klaus Schaare